Gerade im Spiegel gelesen:
“Handgemachte Hipster-Biere –
Craftlos – Die Craft-Beer-Bewegung wollte den deutschen Biermarkt revolutionieren. Doch nicht jeder Bartträger taugt als Brauer.”
Müssen wir da unseren Senf dazugeben? Nein – aber wir können: Schelmbräu gibt es seit 17 Jahren. Im Jahr 2000, als wir unsere Brauerei gegündet haben war von Craft Bier in Deutschland noch nichtmal ansatzweise die Rede. Zudem sind wir Schelme notorisch schwach im Englischen und von daher hätten wir unter Craft Bier vielleicht etwas ganz anderes vermutet als “handwerklich gebrautes Bier” – eher so ne Art NRJ-Drink, vielleicht? Übrigens wird in diesen Begriff auch von vielen Menschen sehr viel mehr hineingedeutet als eben dieser ursprüngliche Begriff sagt.
Von diesen Hineindeutungen distanzieren wir uns. Wir brauen selbst und gern Bier. Wir sind Bayern. Deswegen haben wir uns dem Reinheitsgebot unterworfen und feiern Georgi jedes Jahr als höchsten biertechnischen Feiertag. Wir haben Spaß am Bier machen – lehnen aber den ganzen Trubel drum herum ab – bzw. eigentlich machen wir diesen wenn dann ganz gern selber. Vor allem sehen wir wenig Sinn dahinter ein Belgian Tart Cherry Ale für 17 Euro 80 die Flasche oder irgendeine andere Monströsität zu trinken bzw. herzustellen. Bier ist für alle da und man muss auch mal mehr als eins davon trinken können, ohne dass davon der Kopf schwirrt (gut, daran arbeiten wir noch ;-), sich der Magen umdreht (geht ganz gut mittlerweile) oder der Bausparvertrag aufgelöst werden muss. Die sind doch nicht mehr ganz sauber…
Schelme sind Schelme und keine Hipster – manche von uns tragen Bart, weil sie zu faul zum Rasieren sind – oder – wie beim Babyschelm einfach sowieso nicht mehr als Flaum kommt – ach ja:
Und wir brauen handwerklich – morgen zum Beispiel wieder.
Die Hoffnung, dass es wenigstens aufhört zu regnen haben wir noch – Daumendrücken. Wer Lust hat, schaut doch einfach über den Tag im Sudhaus vorbei – wir zapfen auch ein Fass Schelmbräu an – und die 17 Euro 80 fürs Halbe Craft Bier könnt ihr ja wohl mal investieren, oder?